Gestern im Hofbräukeller, heute im Biergarten am Muffatwerk. Das schöne Wetter war einfach verlockender als Kino oder PC und daher fanden wir uns dieses mal zu zweit wieder in Isar-Nähe ein, um die Freiflächen-Gastronomie perfekt auszunutzen.
Zugegeben, eigentlich wären wir hier gar nicht gelandet. Auf dem Plan stand zuerst ein Kinobesuch, dann aufgrund des Wetters einer der Biergärten im Englischen Garten und zum Schluss wirkten die Wolken über Münchens Westen doch wieder so regen-bedrohlich, dass wir uns für eine fußläufig nähere Variante entschieden. Im Muffat-Biergarten angekommen war es dann auch erst einmal rappelvoll. Nicht einmal die Möglichkeit, irgendwo nach einem Platz zu fragen, bot sich uns so wirklich.
Schon im Begriff zu gehen und nur kurz wegen ein paar Fotos zurückgekehrt zeigte uns dann das Schicksal (oder der Zufall) doch ganz deutlich, dass wir heute Abend hierher gehören: ein ganzer Trupp erhob sich von einer Biertischgarnitur und zog von dannen. Zwei Frauen (dieses mal also anders rum) saßen noch dort und bejahten die Frage, ob noch Platz für weitere zwei sei.
Wir hatten unsere Maßn kaum angetrunken, da gesellten sich zwei weitere Personen an den Tisch, welche unseren Abend noch maßgeblich beeinflussen sollten. Los ging der erste Kontakt bereits mit der Diskussion, welches Bier sich denn jetzt in den soeben mitgebrachten Gläsern befindet. Das HB Sommerbier, naturtrüb und unfiltriert. Letztes mal sah es offenbar dunkler aus und für uns war der Anlass gegeben, diesen Hopfentee doch auch einmal zu probieren.
Kleiner, aber alles da.
Der Biergarten am Muffatwerk ist mit 400 Plätzen angegeben – deutlich kleiner als die west- und östlich gelegenen Touristen-Attraktionen. Erwähnenswert ist die riesige Markise, welche uns beim letzten Besuch trocken durch den vorbeiziehenden Regenschauer brachte. Wer hier einen der hundert Plätze darunter ergattert, muss keinen Regenschirm dabei haben.
Wie im Hofbräukeller gibt es im Muffat ein süffiges HB und gegen den Hunger Brotzeit sowie warme Speisen. Preislich liegt letzteres im oberen Segment, dafür ist der Biergarten aber ein öko-zertifizierter Betrieb. Was man sich nicht entgehen lassen sollte und auch ein klasse Gesprächsbeginn sein kann (es wird zwangsläufig zum Gesprächsthema am Tisch): das Schnittlauchbrot. Dicke Scheiben, viel Butter und haufenweise Schnittlauch oben drauf. Mahlzeit!
Bier, Brotzeit, Bekanntschaften
Die beiden Frauen von Beginn verabschiedeten sich und wir blieben zu viert am Biertisch zurück. Unser Gespräch startete erneut, diesmal mit der Herkunft, denn unverwechselbar waren diese beiden Gäste nicht aus dem oberbayerischen Raum. Ursprünglich Chiemgau kam als Antwort, dann wohnten sie mal in Regensburg und sind jetzt aber seit geraumer Zeit in München. Und einen richtigen Biergarten? Den gibt es eigentlich nur hier in in der bayrischen Landeshauptstadt, so das Fazit.
Wir gingen unsere Ortschaften durch, zählten Brauereien aus dem Münchner Osten und Chiemgau auf, kamen zu (ehemaligen) Weggehmöglichkeiten in Freising und Umgebung, Probleme bei großen Münchner Veranstaltungsorten bis hin zu aktuellen Jobs, Pendeln mit der Bahn und diverse Biersorten zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Eine bunte Mixtur und doch lief es am Ende wieder auf den Biergarten raus.
Eine Bemerkung des Abends möchten wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen: wer pensionierte Postboten sucht, muss einfach nur bei schönem Wetter bereits am Nachmittag in den Biergarten, dann sollte es klappen.
Achtung, Muffat!
Abschließend müssen wir noch eine Warnung ausgeben. Auch dieser Biergarten verleitet zum Verweilen bis spät in den Abend. Und wenn es dann schon zehn oder gar elf wird, hat auch – je nach Veranstaltung – die Muffathalle bzw. das Ampere seine Pforten für die Gäste geöffnet. Dann kann es schon mal ein wenig länger dauern, bis man sich wieder im heimischen Bett findet.
Aber schön ist’s halt schon.
Adresse